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Werbefrust, was ist das?

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Kommentare: 1
  • #1

    Herr Karl (Freitag, 18 Februar 2022 11:33)

    GROß steht auf der Türe "Fernbrille für nur 19 Euro".
    Da mir eine Brille gerade kaputt gegangen ist, dachte ich gute Idee - eine günstige Brille in aktueller Schärfe könnte ich als BackUp im Auto brauchen. Nicht für den täglichen Betrieb, aber wenn was passiert, damit ich sicher Auto fahren kann.
    Gesagt getan - 19 Euro, da kann nicht viel schief gehen.
    Bin also rein ins Geschäft und habe nach einer "Reservebrille für's Auto" gefragt, günstig soll Sie sein weil Sie ohnehin nur im Handschuhfach liegen wird.
    Erster Versuch Verkäufer: wollen Sie nicht lieber doch eine Gleitsichtbrille haben, können SIe die Instrumente lesen? (Danke nein, Nahsicht ist soweit in Ordnung dass ich sehe wie schnell ich fahre und die Tastenanordnung in meinem Auto kenne welche wo ist.
    Zweiter Versuch Verkäufer: Wollen's vielleicht eine Beschichtung drauf haben (nein, ich sezte die Brille kaum jemals auf - ausserdem ich weiß, nach 3-5 jahren fangen die günstigen Beschichtungen zum Reissen an und dann ist die Brille zum wegwerfen.
    Dritter Versuch Verkäufer: Wollen Sie eine Rahmenlose Brille (ja die sind schick, aber kosten ein Vermögen). Danke, ein einfaches, günstiges Standardmodell, es ist die Reserve im Handschuhfach.
    ok - schließlich lenkt der Verkäufer ein. Ich bekomme meine günstige Fernbrille ... gekostet hat Sie immer noch 80 Euro und nicht 19, warum auch immer.

    Das ist so ein kleines Beispiel für WErbefrust.
    Wenn ich mit "günstig" Werbe und ein Kunde genau dieses Feature haben will - dann sollte er das auch bekommen. Sonst ist das Thema "Preisführerschaft" schnell verspielt.